Frühling 2024

Fast 40 erwartungsfrohe Ehrengäste trafen sich am Samstag, 9. Juni 2024, auf dem Baerplatz. Nach einer kurzen Begrüssung durch unseren Präsidenten Werner Mangold wurden die Teilnehmer in 2 Gruppen eingeteilt. Mit Grindelwald Bus ging’s in die Kläranlage Grindelwald in der Schafey bzw. in das Kraftwerk Lütschental.
Die ARA wurde vor über 40 Jahren erbaut und ist heute noch auf dem aktuellen technischen Stand der Abwasserreinigung. In einer sehr interessanten Führung durch Ruedi Kaufmann und Andreas Kaenzig konnten die drei Stufen der Reinigung quasi live mitverfolgt werden. Hier noch einige Zahlen:  

In der ARA Schafey werden jährlich ca. 1.8 Mio. m³ Abwasser gereinigt. Das entspricht ca. 4-mal dem Inhalt des Bachsees.
- Ausgelegt für 25’000 Bewohnergleichwerte (BW)
- Angeschlossene BW 24’300 (Burglauenen eingerechnet)
- Eingerichtet für die grossen, saisonalen Schwankungen aufzunehmen
- Saisonspitzen-Belastung jeweils um die 21’000 BW
- Höchste angeschlossene Liegenschaft Jungfraujoch 3’450 m.ü.M.
- Betriebspersonal 3 Angestellte

Etwas gewöhnungsbedürftig war lediglich der spezielle Geschmack in den Gebäuden der ARA, welcher sich noch länger in der Nase hielt.
Das zweite Ziel des Frühjahrsanlasses war das Kraftwerk Lütschental. Die Jungfraubahn AG betreibt dort ein eigenes Wasserkraftwerk mit zwei Maschinen. Mit dem eigenen Mittelspannungs- (16 kV) und Verteilnetz (400 V) versorgt das Kraftwerk der Jungfraubahn die Jungfraubahn, die Schynige Platte Bahn, die Berner Oberland Bahn, die Wengernalpbahn und die Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren sowie die Gemeinden Lütschental, Gündlischwand, Zweilütschinen und Burglauenen mit Strom.
1890 erhielt Adolf Guyer-Zeller in Zürich eine Bewilligung zur Anlage eines Wasserwerks an der Schwarzen Lütschine in Lütschental. Ende November 1906 wurden die Bauarbeiten in Angriff genommen. 2003-2006 wurde die Wasserfassung und die Wehranlage in Burglauenen erneuert und die 5 alten Pelton Turbinen wurden ersetzt. Neu sind 2 vertikal angeordnete 6-düsige Peltonturbinen in Betrieb, welche gemeinsam eine installierte Leistung von 12 MW aufweisen. Pro Jahr können anstelle von ca. 35 GWh neu ca. 55 GWh elektrische Energie erzeugt werden.
Fabian Baumann vom EW Lütschental führte kompetent durch die Anlage und konnte die vielen Fragen der Ehrengäste bestens beantworten.
Nächstes Projekt ist das Alpine Solarkraftwerk Hintisberg, Die Jungfraubahnen planen dort eine 12 Hektare grosse alpine Solaranlage. Das Ziel ist es, rund 12 GWh pro Jahr zu produzieren.
Abschliessend kann bestätigt werden, das sowohl in der ARA der Jungfrauregion (Teil Grindelwald) als auch im Kraftwerk Lütschental der Jungfraubahn das Wasser die Anlage in jungfräulichem Zustand verlässt und zum weiteren Gebrauch der Schwarzen Lütschine zugeführt wird.      
Voll von vielen interessanten Eindrücken konnten die Ehrengäste den Apéro auf der Terrasse des Restaurant Grund geniessen. Anschliessend wurde das Nachtessen im Restaurant Derby serviert, wo auch noch Jürg Schmid von unserem Sponsor Bank EKI zur illustren Gästeschar stiess.

Bericht: Christoph  Socin              Fotos: Pierre-Alain Schlunegger

Herbst 2024

30 Ehrengäste besammelten sich auf dem Baerplatz in Grindelwald und alsbald ging es mit Oberland Bus flott in Richtung Interlaken – aber nicht lange. Stau war angesagt infolge der letzten Läufer und Läuferinnen des Jungfrau Marathons.
Trotz Stau erreichten wir Beatenberg dank unserem ausgezeichneten Chauffeur gemäss dem vom Präsidenten vorgegebenen Zeitplan. Von da wurden wir mit der schweizweit einzigartigen 3-Seil Gruppenumlaufbahn auf das Niederhorn (1963m) transportiert. Oben angekommen wanderten der Grossteil der Gäste auf dem Niederhorn Gratweg über die spektakuläre Felsbrücke und genossen die wunderbare Aussicht auf die Berner Berge, den Thunersee und das Justistal.
Leider liessen sich weder Steinböcke, Gämsen, Murmeltiere oder Steinadler blicken, so traf die Gästeschar nach dem Rundgang etwas vorzeitig und   erwartungsfroh zum Apéro im Bergrestaurant ein. Das nachfolgende Mittagessen war hervorragend und kompensierte die Anlaufschwierigkeiten beim Apéro bei weitem.
Das Mittagessen bot auch Gelegenheit für viele anregende Gespräche und nach kurzer Talfahrt wurde Grindelwald staufrei erreicht.
Ein weiterer Besuch des Niederhorns ist definitiv empfehlenswert, sei es im Herbst in Verbindung mit der Chästeilet im Justistal oder im Rahmen einer geführten Wildbeobachtung (www.niederhorn.ch/wildbeobachtung).       
Ein herzliches Dankeschön für die Organisation geht an Werner Mangold und an Peter Fahrni (unseren Hausfotografen) und für die Unterstützung unseres Clubs an die Bank EKI vertreten durch Jürg Schmid.